Lust auf Wissen?! Einmal monatlich stelle ich euch eine Drucktechnik vor. Heute: Der Holzschnitt gehört zu den Hochdruckverfahren und ist die älteste grafische Vervielfältigungstechnik. Im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt, etablierte er sich um 1500 im florierenden Buchdruck als beliebte Illustrationstechnik. Im 20. Jahrhundert wurde der Holzschnitt von den deutschen Expressionisten wiederentdeckt, und entwickelte sich zum wichtigsten grafischen Medium des Expressionismus. Für den Holzschnitt wird ein starkes Brett oder eine Sperrholzplatte verwendet. Die Zeichnung wird zunächst spiegelbildlich auf die glattgehobelte Holzplatte übertragen, dann schneidet man mit einem gewinkelten Schneidemesser oder kleineren Hohleisen die aufgezeichnete Form nach. Man muss genau den Linien entlang ins Holz schneiden, so das die Linien der Vorzeichnung erhaben stehen bleiben und die millimetertiefen Zwischenräume herausgeschnitten werden. Das Ergebnis gleicht einem Stempel. Die beim Schneiden entstandenen Fehler sind nur mit großem Aufwand zu beseitigen. Für den Druck wird die Buchdruckfarbe gleichmäßig mit einer Walze oder einem Ballen auf den Druckstock aufgetragen. Das Papier wird auf den eingefärbten Druckstock gelegt und mit einer Walze, Bürste oder einem Handreiber fest auf die Platte gedrückt. Dann wird das Papier nach oben abgezogen. Das Relief wird vor jedem Druck erneut eingefärbt, wie bei allen Drucktechniken. Farbholzschnitte können mit mehreren aufeinander abgestimmten Druckstöcken, die für jede Farbe separat hergestellt werden müssen, gedruckt werden, oftmals mit einer zusätzlichen Schwarzplatte, die Umrisse der Darstellung druckt. Wir empfehlen der Druckfarbe auf Leinölbasis einen Trocknungsbeschleuniger bei zu mischen.